zum Thema Blutegel:

 

 

Welches sind die typischen Krankheitsbilder, bei denen die Egel eingesetzt werden?

 

  • Arthritis/Arthrose (z.B. Schale/ Spat)
  • Huf-und Klauenerkrankungen (z.B. Rehe, Hornfäule, Hufkrebs)
  • Erkrankungen des Bänder-und Sehnenapparates (Sehnen-Sehnenscheidenentzündungen, Fesselträgerentzündungen, Kreuzbandbeschwerden)
  • Gallen (auch Piephacke, Nackenbeule)
  • Hufrollenproblematik (Podotrochlose-itis)
  • Wirbelsäulenerkrankungen (Spondylose, Kissing Spines)
  • Ataxien
  • Lumbago (Kreuzverschlag)
  • Myogelosen (Muskelverhärtungen) und Myalgien (Muskelschmerz)
  • Druckstellen (Sattel-oder Geschirrdruck)
  • Ekzeme (z.B. Mauke, Sommerekzem)
  • Phlegmone ( Einschuss), Abszesse
  • Mastitis (Euterentzündung)
  • Wundheilungsstörungen
  • Hämatome (Blutergüsse)

 

Wie akzeptieren die Pferde die Sitzungen mit den Egeln?

Pferde und Großtiere akzeptieren i.d.R. den Blutegelbiss ohne Abwehrreaktion und tolerieren die Behandlung meistens geduldig.

 

Welche Risiken birgt die Therapie?

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind bei der Blutegeltherapie sehr selten. Grundsätzlich bestehen Risiken von Wundinfektionen und allergischen Reaktionen. Darüberhinaus können Erkrankungen beim Tier vorliegen, bei welchen eine Egeltherapie nicht angezeigt ist. Dies ist z.B. bei Gerinnungsstörungen, bei ausgeprägter Immunschwäche, Trächtigkeit, schwere Anämie, Tiere die Blutverdünnende Medikamente erhalten etc. der Fall. Deshalb ist den Tierhaltern von einer Selbstmedikation abzuraten. Medizinische Blutegel sind nach dem deutschen Arzneimittelrecht rezeptfreie Fertigarzneimittel und für Privatpersonen nur über die Apotheke erhältlich. Angebote im Internet, welche auch Privatpersonen zugänglich sind vertreiben Blutegel nicht als Arzneimittel oder es handelt sich um Fälschungen!

 

Welche Vorteile gegenüber anderen Therapien bietet die Blut-Egel-Therapie?

Medizinische Blutegel verfügen in ihrem Speichel über eine Reihe von medizinisch wirksamen Substanzen. Diese werden während des Saugvorganges (dauert in der Regel 30-60 Minuten) in die Bisswunde abgegeben.

 

Wie "wirkt" der Egel?

Der Blutegel ist eine Art "Biologische Apotheke" mit Wirkstoffen, die auch in Arzneimitteln der Schulmedizin zum Einsatz kommen. Die Wirkstoffkombination des Blutegels ist aber einzigartig. Vor diesem Hintergrund wurde der Blutegel als Fertigarzneimittel eingestuft und unterliegt daher auch den gleichen Anforderungen an Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit, welche an alle zulassungspflichtigen Arzneimittel gestellt werden.

Die Wirkstoffe des Blutegels fördern u.a. durch die Gerinnungshemmung durch den Wirkstoff Hirudin (wird heute durch die Pharmafirmen gentechnisch hergestellt! und in  z.B. Salben und kühlenden Gelen erfolgreich eingesetzt) die lokale Blutzirkulation u. helfen daher insbesondere bei schmerzhaften Entzündungsgeschehen. Weiter enthält der Speichel gefäßerweiternde histaminähnliche Substanzen, entkrampfende und entzündungshemmende Stoffe wie Hyaluronidase und schmerzlindernde Substanzen. So wirkt der Hirudo medicinalis blutgerinnungshemmend, lymphstrombeschleunigend,immunisierend und lokal gefäßerweiternd.

 

Wie geht das vor sich?

Der Blutegel saugt sich fest und sägt sich mit seinen Kalkzähnchen vorsichtig in die Haut. Dieser Vorgang ist weitestgehend schmerzfrei und es wird vermutet, dass der Blutegel hierbei schmerzstillende Stoffe abgibt. Nach dem Ablassen des Egels (wenn er satt ist fällt er von allein  ab) wird die Bisswunde durch den Wirkstoff Calin 4-12 Stunden offen gehalten und blutet nach. Der heilende Effekt hält häufig monatelang an.

 

Welche zusätzlichen Vorteile hat die Therapie?

  • Innere Organe wie Leber, Niere und Herz werden nicht belastet, ideal für ältere und empfindliche Tiere

  • Verhältnissmäßig günstig

  • Relativ schmerzarm

 

 

 

zum Thema Homöopathie:

 

Wie verläuft eine homöopathische Behandlung ?

Ich komme zu Ihnen ins Haus, denn ich möchte meine Patienten in ihrer gewohnten Umgebung antreffen.  Das ist für alle Beteiligten die angenehmere Variante.
Die erste Fallaufnahme (Erst-Anamnese) dauert ca. eine Stunde.

Nach der Anamnese ermittle ich zu Hause das Arzneimittel ganz speziell für Ihren Vierbeiner und gebe es Ihnen bekannt, so dass Sie es sich in der Apotheke besorgen können.
Unser nächster Kontakt erfolgt zwei bis vier Wochen später telefonisch.
Sie berichten mir, was in der Zeit seit Einnahme des Mittels passiert ist.

 

Können auch Tiere homöopathisch behandelt werden ?

Der Erfolg der klassisch homöopathischen Tierbehandlung hängt von der
Beobachtungsgabe des Behandlers und des Tierbesitzers ab.
Je exakter der Tierbesitzer seine Beobachtungen wiedergeben kann, je grösser ist
die Chance, das passende Arzneimittel schnell zu finden.

 

Warum eigentlich klassische Homöopathie ?

Wenn Homöopathie klassisch, dh nach den Gesetzen Samuel Hahnemanns,
praktiziert wird, ist es die einzige Therapie, bei der echte Heilung sanft, schnell
und nebenwirkungsfrei erreicht werden kann.
Das ist letzendlich auch der Wunsch anderer Therapierichtungen.
Während zB Fieber schulmedizinisch mit Medikamenten bekämpft (unterdrückt) wird,
bedient sich die Homöopathie fiebererzeugender Arzneimittel, die den Organismus
bestärken, aus eigener Kraft das Fieber zu überwinden.

 


Weshalb ist die genaue Beobachtung so wichtig ?

Das Prinzip der Homöopathie basiert darauf, eine Störung im Organismus mit
dem Arzneimittel zu behandeln, welches im gesunden Organismus ähnliche
Symptome hervorrufen kann.
Je genauer die Symptome, je grösser die Chance, auf Anhieb das richtige Mittel
zu finden.



Wie findet man das richtige Arzneimittel ?

Hahnemann (1755 - 1843), der Begründer der heutigen klassischen Homöpathie,
hat damals begonnen, Stoffe in hoher Verdünnung gesunden Personen zu verabreichen. Diese mussten akribisch genau ihre Symptome täglich niederschreiben.
Aus diesen Niederschriften entstanden im Laufe der Zeit Symptomenverzeichnisse
(Repertorien) und Arzneimittelbilder, die bis in unsere Zeit erweitert werden.



Wie schnell wirken homöopathische Arzneimittel ?

Die Wirkung des passenden homöopathischen Arzneimittels hängt von der
Reaktionsfähigkeit (Lebenskraft) des Patienten ab. Ist der Patient reaktionsfähig
(akute Krankheit), wird es ihm in sehr kurzer Zeit besser gehen.
Bei chronischen Krankheiten und noch vorhandener Reaktionsfähigkeit wird sich
innerhalb einiger Wochen die Besserung einstellen.



Wo liegen die Grenzen der Homöopathie ?

Missbildungen und genetisch bedingte Störungen sind homöopathisch nicht zu heilen. Je nach Situation kann eine Linderung der Beschwerden erreicht werden.



Wie werden homöopathische Arzneimittel verabreicht ?

Homöopathische Arzneimittel unterscheiden sich zunächst im Namen, aber auch in
der Potenz (die oder der Buchstabe und die Zahl hinter dem Namen).
Meist kann man sich für Tropfen oder Globuli (kleine Kügelchen) entscheiden.

 

 

 

 Zum Thema DOPING :

 

Doping-Index für Homöopathika und pflanzliche Heilmittel 

Auf deutschen Turnieren sind Homöopathika bis einschließlich der Potenz D6 grundsätzlich verboten. Die Wartezeit (Karenzzeit) beträgt zwei Tage. Das ist die Zeit, die zwischen Turnierstart und der letzten Gabe verstrichen sein muss. Unter den verbotenen und mit einer Karenzzeit belegten Substanzen finden sich außerdem einige populäre pflanzliche Heilmittel (Phytotherapeutika).

Arnika und Ingwer

Sie müssen spätestens zwei Tage vor Turnierstart abgesetzt werden. Beide sind sehr beliebte und potente Naturheilmittel, die bei stumpfen Traumata ( Arnika) oder Magenproblemen (Ingwer) gerne auch in Selbstmedikation gegeben werden. Ingwer findet sich häufig als Zusatz in Futtermitteln und Kräutermischungen. Wer keine bösen Überraschungen erleben will, sollte die Fütterung daraufhin überprüfen.

Eukalyptus, Spitzwegerich, Thymian und Süßholzwurzel

Hierbei handelt es sich um Phytotherapeutika, die bei der naturheilkundlichen Behandlung von Atemwegserkrankungen verwendet werden. Sie müssen ebenfalls zwei Tage vor dem Turnier abgesetzt werden. Thymian und Süßholzwurzel werden außerdem sehr gerne zur Therapie von Magenerkrankungen verschrieben. Für Spitzwegerich, Thymian und Süßholzwurzel gilt: Sie sind in Fertigfuttern sie bis zu einem Anteil von 0,5% erlaubt.

Weihrauch (Boswellia) und Teufelskralle (Harpagophytum)

Die Pflanzen kommen in der Schmerzmedikation zum Einsatz, beispielsweise bei Schmerzen infolge von Arthrosen. Boswellia muss zwei, Teufelskralle vier Tage vor Turnierstart abgesetzt werden.

Salicylsäure

Die Vorstufe, Salicin, ist enthalten in Phytotherapeutika wie Weidenrinde und Pappel. Sie wird in der Leber zu Salicylsäure verstoffwechselt, ein Wirkstoff, der zur Schmerzbehandlung eingesetzt werden kann. Weidenrinde findet sich auch in Futtermitteln und vielen Kräutermischungen. Für Salicylsäure gibt es Nachweis-Grenzwerte, die im Urin nicht überschritten werden dürfen.

Capsaicin

Capsaicin zählt zu den verbotenen physikalisch wirksamen Mitteln (Hypersensibilisierung durch Auftragen auf die Haut, siehe oben)

Erlaubte Mittel und Methoden aus der Naturheilpraxis:

  • Äußere Anwendung ätherischer Öle
  • Effektive Mikroorganismen
  • Homöopathika ab D7
  • Honigsalbe
  • Nelkenöl
  • Ringelblumensalbe
  • die äußerliche Anwendung von Rosmarinöl am Huf
  • Zinksalbe und Zink-Lebertran-Salbe
  • Essigsaure Tonerde

Erlaubt ist auch Grünlippmuschelextrakt, da es gefüttert wird. Es ist indirekt gelistet unter dem Namen der darin enthaltenen Hyaluronsäure bzw. Glucosaminoglycane. Hyaluronsäure, wenn sie parenteral (Injektion) eingesetzt wird, ist dagegen verboten. Gegen Chirotherapie, Physiotherapie, Osteotherapie und den Einsatz von Magnetdecken im zeitlichen Umfeld von Turnierteilnahmen hat die FN nichts einzuwenden.Kühlung mit Wasser ist erlaubt. Kühlgamaschen ebenfalls - sofern ihre Temperatur nicht unterhalb von null Grad liegt. Ab null Grad abwärts gelten sie als Doping. Ebenfalls nicht erlaubt ist Akupunktur im Wettkampf.Die FN gibt hierfür eine Karenzzeit von 48 Stunden an.

Wer einen Turnierstart plant, sollte mich vor einer Behandlung  informieren, damit man sich darauf einstellen kann.

 

copyright: G. Mohr-Jakobi